Du brauchst das nicht lesen weil keine wichtigen Informationen darin enthalten sind.
Aktualisiert: 13. Juni 2022
Du brauchst das nicht zu lesen, weil keine wichtigen Informationen darin enthalten sind.
Nicht - Kein - Nein Negationen. Wie Verneinungen unser Gehirn verwirren
Ich gratuliere dir dazu, dass du hier bei diesem Artikel gelandet bist. Vermutlich bist du mir gerade auf den Leim gegangen.
Tue das NICHT! Ich kann das nicht. Ich möchte keine Angst mehr haben. Greif bloß nicht auf die heiße Herdplatte. Sätze, die jeder kennt und vermutlich auch schon einmal selbst geäußert beziehungsweise gehört hat. Ein kleiner Selbsttest verrät dir, wie Menschen Verneinungen sprachlich verarbeiten. Befolge dazu einfach folgendes Szenario:
Bitte stell dir jetzt keine rote Rose vor, beziehungsweise denke nicht an einen rosa Elefanten.
Wir verneinen Verneinungen
Das menschliche Gehirn kann Wörter, wie „nicht“, „nein“ oder „keine“, vor allem in einer Stresssituation, nur schwer verarbeiten. Somit kommen diese Informationen im Unterbewusstsein unter verminderten Umständen an. Grund dafür sind fehlende Abstraktionen und Konzepte für Verneinungen. Bei der Verarbeitung werden Wörter wie „nicht“ und „kein“ automatisch ausgeblendet beziehungsweise überhört und der Fokus wird trotzdem auf die Handlung gelegt. Für das obige Beispiel wäre das die Rose beziehungsweise der Elefant. Da es dafür kein negatives beziehungsweise verneintes Pendant gibt, kann man diese Verneinung im Beispiel nicht bildlich im Kopf abzeichnen.
Komisch, nicht? ...
Wenn unser Gehirn eine Botschaft falsch versteht
Das menschliche Gehirn, das aus zwei Hälften besteht, ist von Geburt an auf das „Ja“ programmiert. Bei Rechtshändern ist die linke Gehirnhälfte für die Logik und die Linearität verantwortlich. Sie verarbeitet Sachinformationen. Mit der rechten Gehirnhälfte verarbeiten wir Bilder, Emotionen und Erlebnisse.
Amerikanische Wissenschaftler der Tufts University (Medford, Massachusetts) haben eine Studie durchgeführt, in der sie untersuchten, wie sprachliche Verneinungen unser Gehirn fordern. Sie setzten Testpersonen Elektroden auf die Kopfhaut und ließen sie verschiedene verneinte Sätze lesen. Die Gehirnaktivitäten der verschiedenen Probanden wurden mittels EEG (Elektroenzphalografie) aufgezeichnet und ausgewertet.
Dabei kam heraus, dass wenn man Verneinungen wie die obige hört, die Botschaft logisch richtig in der linken Gehirnhälfte ankommt. Mit der rechten Gehirnhälfte sieht man im selben Moment jedoch den rosa Elefanten. Die rechte Gehirnhälfte versteht also keine Negationen. Verneinungen sind folglich Doppelbotschaften: Links kommt etwas anderes an als rechts. Somit stiftet man also Verwirrung im Gehirn. Die Forscher schlussfolgern, dass das Gehirn durch zwei unterschiedliche Meldungen verwirrt wird, wodurch die endgültige Verarbeitung verlangsamt beziehungsweise gestört ist.
Was bringt uns diese Erkenntnis?
Versuche, künftig Aussagen positiv darzustellen! Du wirst überrascht sein, wie einfach und erfolgreich Botschaften sein können und wie die Umwelt plötzlich positiv darauf reagiert. Man erlebt wesentlich weniger Kommunikationsmissverständnisse und hat mehr Freude am Umgang mit anderen Menschen!
Nachfolgend einige Beispiele. Wähle deinen Favoriten aus:
NICHT-Formulierung: Lauf nicht auf die Straße!
Gehirngerecht: Stopp! Bleib stehen!
NICHT-Formulierung: Du brauchst keine Angst zu haben.
Gehirngerecht: Du kannst dir sicher sein und schaffst das.
NICHT-Formulierung: Diesen Kunden dürfen wir auf keinen Fall verlieren!
Gehirngerecht: Dieser Kunde ist wichtig für uns. Bitte erstellen Sie ein Konzept, was es für den Kunden attraktiv macht, eine dauerhafte Partnerschaft mit uns einzugehen.
NICHT-Formulierung: Bei den ersten drei Sätzen darf ich mich auf keinen Fall wieder versprechen.
Gehirngerecht: Konzentration! Die ersten drei Sätze sind wichtig. Es wird mir diesmal sicherlich gelingen.
Diese Ergebnisse liefern nicht nur einen Erkenntniszuwachs für Kommunikationswissenschaftler, Linguisten und Psychologen, sondern können auch von jedem einzelnen persönlich genutzt werden, um beispielsweise Gespräche zu vereinfachen und ihnen sogar einen positiven Hauch zu verleihen. Verzichte im Alltag auf Verneinungen, beispielsweise indem du in Zukunft lieber öfter „Das ist gut.“ anstatt „Das ist nicht schlecht.“ sagst.
Wo haben Sie schon mal ein nicht oder ein kein benutzt?
Schreib Sie mir doch eine Nachricht.
Sie möchten wissen ob ein Coaching für Sie das richtige ist ?